Pionierin der Moderne, faszinierende Persönlichkeit: Paula Modersohn-Becker (1876 - 1907) war die erste bedeutende deutsche Künstlerin des 20. Jahrhunderts. Anlässlich ihres 100. Todestages zeigt die Kunsthalle Bremen herausragende Meisterwerke der Künstlerin in einer umfangreichen Sonderausstellung. Erstmals seit 30 Jahren sind 61 erstklassige Gemälde insbesondere aus der zweiten Schaffensphase in einer großen Werkschau zu sehen: Sie zeigen die Malerin als Wegbereiterin einer radikal modernen Bildsprache in Deutschland und als Künstlerin von internationalem Rang.
Begegnungen in Paris
In spannenden Gegenüberstellungen werden erstmals die Berührungspunkte der Arbeiten Paula Modersohn-Beckers mit dem Pariser Kunstschaffen um 1900 verdeutlicht. Die Ausstellung konzentriert sich dabei auf die vier Paris-Aufenthalte der jungen Malerin zwischen den Jahren 1901 und 1907. In der Kunstmetropole sah Paula Modersohn-Becker in Ausstellungen und bei Kunsthändlern die Werke bedeutender Künstler wie Cézanne oder Gauguin. Zeitgenossen wie Rodin und Maillol lernte sie persönlich kennen.
Leuchtende Farben, vereinfachte Formen
Die junge Malerin fühlte sich durch diese Begegnungen in ihrer höchst modernen Kunstauffassung bestätigt und auf ihrer Suche nach neuen Ausdrucksformen inspiriert: Konsequent und eigenständig entwickelte sie ihre eigene Bildsprache jenseits von Naturalismus und Impressionismus weiter. Sie verwendete leuchtende, flächig aufgetragene Farben und kam zu einer ausdrucksstarken Formensprache von großer Einfachheit.
Stillleben und Figurenbilder
Die Bremer Ausstellung zeigt, wie das Pariser Kunsterlebnis und insbesondere die jüngste französische Kunst die Malerin in ihrer bemerkenswert modernen Kunstauffassung bestätigte und zeitweilig beeinflusste, ohne dass ihr Werk je an Eigenständigkeit