Ich finde es schon Interessant immer wieder feststellen zu müssen, das es fast selbstverständlich ist das der Darstellende Künstler z.B. Musiker, Show Act, zumindest bei großen Veranstaltungen eine Gage erhalten. Jedoch bei bildenden Künstlern wird erwartet sich für Lau hinzustellen in der Hoffnung etwas verkaufen zu können.
Wie findet Ihr das? Wäre es nicht fairer das der Bildende Künstler zumindest eine Aufwandsentschädigung erhalten müßte?
hi, petra!
sicher ist es von unserer sicht aus ungerecht, nur, wenn des künstlers bilder an der wand hängen, sieht der konsument ja nicht mehr die arbeit, die dahinter steckt. die meisten haben ja sowieso keinen begriff davon. bei der darstellenden kunst kann das publikum das können und die arbeit mitverfolgen und beurteilen. der aussteller schmückt sich mit der künstler-person, die ihre arbeit und können zeigt. es wird die person belohnt, die sich zur schau stellt.
auf jeden fall dürfte das entgeld geringer sein beim bildenden künstler. es sei denn, du bist weltberühmt. schnüff
vielleicht fallen den anderen noch andere gründe ein.
lg gabriele
es ist nun mal leider so, dass bildende Künstler keine "Gage" für ihre Ausstellungsarbeit bekommen.
Noch schlimmer finde ich es, wenn man für den Ausstellungsort noch bezahlen muß.
Miete, Bereitstellungspauschalen u.s.w.
Die Entlohnung der bilden Künstler besteht leider nur in der reinen Verkaufsmöglichkeit der ausgestellten Objekte, es sei denn, man nimmt Eintritt.
Was mir gefällt, und das kommt auch vor, dass Bewirtungen und Werbekosten vom Ausstellungs-Haus / Institution übernommen werden.
So hat man nicht noch zusätzliche Kosten und es ist schon eine Art Anerkennung.
Der bildende Künstler macht die Preise und somit den Markt. Wenn sich nach wie vor Künstler bereit erklären, nicht nur für die Ausstellung seiner Werke eine Aufwandsentschädigung zu nehmen , nein, er sogar Gebühren bereit ist zu zahlen, so lange werden sich auch immer wieder neue pfiffige Marktlückenfinder finden, die bildendende Künstler ausnehmen wie die Weihnachtsgänse. Das Problem ist selbstgemacht. Es sind nicht die "bösen" Anderen.
Zum Glück ist bei darstellenden Künstlern mehr Selbstwertgefühl vorhanden. Ich spiele in einer 20-köpfigen Sambaband mit. Unsere Minimumauftrittsgage für 30 Minuten liegt bei 500 Euro zzgl. Anfahrt und Verpflegung. Das ist gar nicht mal soviel, wenn 20 Leute in ihre Privat-Pkws steigen, um in Pusemuckel eine Hochzeitsfeier oder ähnliches zu betrommeln. Ein Alleinunterhalter bekommt die gleiche Gage für ca. 2 Stunden Auftritt. Zum Glück haben wir aber auch 3 bis 4 richtig gut bezahlte Gigs pro Jahr. :-)) Und wir machen auch Auftritte für lau z. B. bei "Bärenherz Wiesbaden, Kinder-Hospitz" und ähnlichen Institutionen. Das finde ich ok. Es gleicht sich immer alles aus.
Wenn schon, denn schon... nutze ich die Gelegenheit um en bisserl Werbung für die Verrückten zu machen: http://www.samba-libre.de
ja, so ist es, anne.
dein allerletzter satz sagt es: musik ist sozial und bewirkt was bei fast allen menschen.
bildende kunst eben nicht. müssen wir darum noch extra bluten? ungerecht.
gruß gabriele
wir können ja Musik mit Kleckserei verbinden...und dann hamma die Gema am Hals... :-))))
Nee, im Ernst, es sieht sehr ungerecht aus, dass darstellende Kunst so wenig monetär geachtet wird. Kein Mensch würde auf die Idee kommen, einnen Musiker den ganzen Abend für lau spielen zu lassen oder ihn gar fragen, was er denn bereit ist, für seinen Auftritt an den Veranstalter zu zahlen. Und jetzt bitte transformieren auf darstellenende Künstler..... Ausstellungsgebühren, Raummiete, Provision.. na ja, die ganze Palette, die manche bereit sind mitzumachen.
Aber ich wiederhole mich. Wir, nur wir, können es ändern.
STOPP AUSBEUTUNG. Und AUSBEUTUNG fängt Bei DIR an, in dem DU Dich ausbeuten lässt.
ich sehe das ganz genau so.
Wie wäre es mit "Kunststimmen gegen Ausbeutung", nein, jetzt mal ernst,
leider kriegt man nicht alle Künstler unter einen Hut.
Wenn absolut niemand mehr umsonst oder mit Draufzahlen ausstellen würde,
dann könnte sich vielleicht etwas ändern!!
Aber es würde eher so kommen:
es gäbe einen Kulturbruch und man könnte nur noch die zahlreichen
Hobby-Hausfrauen-Bildchen sehen. Die berühmten Künstler müssen sich da keine Gedanken machen und wir kämpfen weiter ums Überleben.
Die Idee mit einem Zusammenschluß der Künste ist gut.
Malerei mit eigener Musik.
Die Künstlergruppe Farbraum (Dortmund) macht das so.
Auf einer überdimensionalen Leinwand wird mit musikalischer Begleitung und dementsprechender Inspiration ein Bild gemalt als Ausdruck oder Manifestation der Musik. Eine richtige Performance. Nebenbei werden dann auch noch die anderen Kunstwerke ausgestellt.
Ich wünsche viele krative Ideen
lg zapa
P.S: Eure Seite Samba-Libre gefällt mir gut. Macht bestimmt viel Spaß! :-)
Ja, Zapa: "Die Idee mit einem Zusammenschluß der Künste ist gut. Malerei mit eigener Musik. Die Künstlergruppe Farbraum (Dortmund) macht das so. "
Bei mir schwebt seit Jahren (ja, leider :-) die Idee einer Tanz-Mal-Performance im Kopp rum. Da ich vor Jahrtausenden Ballet gemacht habe und vor Jahren Bauchtanz, lag es nah, diese Genres zu verbinden. Die Akteure haben Farbbeutel am Körper, mittels Überdruck wird die Farben durch Schläuche zu den Händen und Füßen transportiert und tanzend auf im Oval gestellte nahtlose Malflächen transportiert. Körperabdrücke eingeschlossen. Bei jeder Aufführung entsteht ein Bild, was im Anschluss verkauft oder gespendet werden kann.
Leider kam es noch zu keiner Umsetzung der Idee, da ich erst andere Projekte verwirklicht habe. :-) Aber dat kann ja noch kommen.
Ja, Samba Libre macht Spaß. Ich kann mit total schlechter Laune zur Probe gehen (was zum Glück sehr selten vorkommt), und nach 10 Minuten ist alles weg. So geht es wohl auch dem Publikum. :-) Nicht umsonst nennen und die Leute mittlerweile "Gute-Laune-Band".
@ Anne: Also deine Idee mit dem Tanzen und der Farbe finde ich absolut genial!!!
Wenn du es in die Tat umgesetzt hast, sage mir doch bitte Bescheid, wann und wo es stattfindet, ich bin auf jeden Fall da und feure Beifall...
Folgendes Zitat aus dem Buch "Über die Kunst, Kunst zu verkaufen" von Yvonne Schwarzer (HG) ars momentum - mit Beiträgen von Claus C. Schmickler, Albert Baumgarten und Ralf Maurer
Einige Künstler Zitat Anfang" Sie sehen sich ausschließlich als Ästheten und Diener der Kunst, als Kreative und Kulturschaffende, die zwangslos und ungebunden bürgerliche Vorstellungen infrage stellen und dafür beklagenswerte existentielle Sorgen in Kauf nehmen. Künstler diediesem bild entsprechen, bestättigen damit leider das Image, das die Gesellschaft von Ihnen hat und Ihnen als Rollenverhalten zu weist. Wen kann es da verwundern, wenn die Arbeit nicht richtig ernst genommen und und nicht als eigenständige, kompetente Leistungaustausches anerkannt wird.
Das erklärt auch, warum die bildende Kunst bei Ereignissen und Veranstaltungen aller Art in der Regel das möglichst kostenlose "Sahnehäubchen" des Ganzen zu sein hat. Ob bei Praxiseröffnungen, Kanzleifesten, Jubilläen, Firmenevents aller Art, Tagen der offenen Tür usw. alle - ob Floristen, Musiker, Köche, Conferenciers werden bezahlt - nur der bildende Künstler nicht. Er hat das schmückende Beiwerk zu sein, für den man ja genug aus generösem - aber falsch verstandenem - Mäzenatentum getan hat"" Zitat Ende