ich würde gern mal das Thema aufgreifen: "Wenn das Hobby zum Beruf wird"
Wer hat Erfahrungen damit, wie schwer war die Anfangszeit?
Ich selbst habe es "kleinunternehmerisch-freiberuflich" mit der Malerei aufgegriffen.
Es ist nicht immer leicht, als Künstler(in) anerkannt zu werden, man muß sich erst einen Namen machen und die anfänglichen Negativeinkünfte vorm Finanzamt rechtfertigen.
Wenn man dann erst mal den Anfang geschafft hat, muß man ständig am Ball bleiben und vor allem auch Öffentlichkeitsarbeit betreiben, damit man nicht vergessen wird.
Wenn man dann einigermaßen davon leben kann, hat man es fast geschafft.(da arbeite ich noch dran *hoffnungsvoll )
Falls Ihr da Erfahrungen habt, würde mich das sehr interessieren.
ich hab direkt meine malschule mit aufgemacht und hatte auch schnell die ersten schüler.
aber die lage war ungünstig, die miete hoch, so dass in den ersten zwei Jahren die konten bis zum abwinken strapaziert wurden. ebenso meine nerven, schlaflose nächte, alpträume etc...
aber ich kann nur empfehlen am ball zu bleiben. bei mir hat es sich gelohnt
wenn man sich einen traum erfüllen will sollte man äußerst hartnäckig sein
wenn du dann erfolg hast wird die arbeit nicht weniger sondern mehr. der stress aber auch.
du hast recht. am ball bleiben ist enorm wichtig!
solange man aber das tut was man tun will und selbstbestimmt kreativ arbeiten kann ist das egal, find ich.
grüsslis anna
ich bewundere deinen Mut.
Zuerst hatte ich vor, einen mittelgroßen geeigneten Raum mit WC und Wasseranschluß für ein Atelier zu finden und zu mieten.
Als ich dann die Preise erfuhr, habe ich umdisponiert.
In meinem kleinen "Häuschen" habe ich oben einen größerern Raum (ca.28 m²) zum Arbeiten eingerichtet.
Dort unterrichte ich zunächst 3 x die Woche 4-5 Malschüler.
Ich halte die Augen und Ohren offen, sobald ich etwas geeignetes finde - werde ich hemmungslos zuschlagen!
Am Ball bleiben und hartnäckig sein Ziel weiter verfolgen, das sind auch meine Devisen.
Ich möchte auch nochmal das Thema ansprechen und Eure Ansicht bzw. Umsetzung
dazu erfahren !
Ich stelle es mir ohne gewisses Startkapital echt schwierig vor, ein Atelier od.ä. zu
eröffnen bzw. die eigene Kunst "an den Mann zu" bringen.
Ich, mit Festanstellung in meinem Beruf, kann mir schwer vorstellen diesen
aufzugeben um von meiner Kunst leben zu können !
Klar, man muß viel Zeit und Arbeit investieren und das wird mit Sicherheit nicht
ohne Stress und viel Rennerei ablaufen.
Vielleicht bin ich aber auch zu bequem oder nicht genug Willensstark um es in die
Tat umzusetzen !
Ich weiß sehr wohl das man Träume umsetzen kann oder auch sollte, um nicht
später mal zu bereuen es nicht getan zu haben !
martina schrieb am 12.09.2008 15:53
Ich, mit Festanstellung in meinem Beruf, kann mir schwer vorstellen diesen
aufzugeben um von meiner Kunst leben zu können !
Mit der Sicherheit einer Festanstellung im Beruf versuche ich mit meine Kunst bekannt zu machen. Meinen Beruf aufgeben möchte ich definitiv nicht. Die Kunst als zweites Standbein ist mein Ziel.
den Job würde ich dafür nicht aufgeben, ich kenne viele Künstler die neben her arbeiten! Da man ohne Namen bekanntlich davon nicht leben können. Trotz Träume muß man auch Realist bleiben und der Realität ins Auge schauen!.
Hallo Martina,
ich würde auch nicht meine Festanstelllung aufgeben. Am Anfang habe ich es mir überlegt bzw. dahin gearbeitet, aber ich habe dann von anderen Künstlern, die nur von ihrer Kunst leben wollten, mit gekriegt, dass die dann fast alles gemacht haben (künstlerisch gemeint) nur um die Kohle zu verdienen und glücklicher und freier waren die nicht dabei.
Ehrlich gesagt habe ich ja durch meine festes Einkommen, die Möglichkeit nur das zu machen (malen) was ich will, kann meine Malurlaube verwirklichen und mich dadurch freier entwickeln. Klar, fehlt einem ein wenig die Zeit zum Malen aber die fehlt auch bei der anderen Variante, denn man muss dann an Aufträge arbeiten (die einem dann auch noch nicht einmal liegen) etc. Hinzu kommt doch auch, dass man von Kunstmarkt nicht mehr reden kann. Die, die Geld haben, kaufen nur Kunst von Künstlern, die sehr bekannt sind (Meisterschüler von Immendorf etc.) und von denen man ausgeht, dass der Wert der Bilder steigen wird und der Rest geht sich seine Bilder im Aldi, Bauhaus etc. kaufen. Ich hoffe sehr, dass sich dies irgendwann wieder ändern wird, aber bis dahin muß man leben können und da gebe ich zu, dass ich "gut" leben möchte.
Zur der Atelieranmietung kann ich auch nur sagen, Augen und Ohren offenhalten ggfs. mit anderen Künstlern zusammen gehen. Die Miete sind zur Zeit sehr hoch und von Bilderverkäufen allein, kann man die nicht bestreiten. Also heisst es Unterricht geben und dies mag ja auch nicht jeder. Man sollte also ganz genau abwägen, ob man sich mit seiner Kunst komplett selbständig machen kann.
hallo , das ist eine sehr interessante diskussion, die ihr hier angeschoben habt.
ich glaube, es gibt keine rezepte für das "sich selbständig machen als künstlerIn".
ich arbeite auch und liebe auch diesen job. mache ihn gerne. und er bringt mir auch viel.
für die kunst und meine entwicklung hab ich dadurch natürlich weniger zeit. einerseits.
andererseits jedoch muss ich ("namenloser" künstler) nicht alles tun, um damit geld zu verdienen und ... ich kann machen was ich will. was mir (fast) noch wichtiger ist.
kreative "löcher" tun mir nicht weh.
wobei kunst zu machen für mich kein hobby ist, sondern es ist ein stück von mir.
ich bewundere den mut derer, die sich selbstständig machen als künstlerIn und finde es toll, beneide sie ein bisschen (trotz dem vorher beschriebenen).
als künstler arbeiten - das ist übrigens eines meiner ziele (wenn ich aufhör zu arbeiten) für die mittlere zukunft.
gemeinsames atellier wäre da auch so ein thema bei mir.
hallo, ja es stimmt, den richtigen zeitpunkt für die selbstständigkeit gibt es nicht. irgendwann habe ich diesen schritt gewagt, aber ohne die unterstützung meiner frau und dem nebenher arbeiten geht es nicht, noch nicht ( bißchen träumen muß sein). das hat natürlich für mich den vorteil, daß ich bilder kreieren kann und nicht produzieren muß. aber ich sehe mich nicht als person, die das hobby zum beruf gemacht hat. ähnlich wie es rudolf schrieb, stelle ich mit jedem bild einen teil von mir mit aus.