Sonnenuntergang über dem Nil

Weit und still und müssig fliesst
der Lebensstrom Ägyptens
die Spiegelung des Himmels malt
ein kühles Saphirblau

Noch schauen tief bis auf den Grund
die hoch wachsenden Akazien
dann überwältigt jäh das Sonnengold
die plötzliche Dämmerung

Fliegend segeln die Feluken
wie weisse schwerelose Seide
und Bilder als von Zauberhand
wandeln sich im Nu

Es flackern tausend Kerzenlichter
Honig schimmernd in der Flut
gleich krausem blondem Elfenhaar
und lieblicher Musik

Ein silbern Glänzen eilt herbei
lässt Horizont und Fluss erglimmen
es bannt ein neuer Schleier
neues Licht ins Spiel

Dies zarte helle Silberblau
verharrt nur eine Weile
webt Fäden in das Kleid des Nils
das lautlos dann erblasst

Ein Schaudern schwebt am Ufer lang
und eisig kalter Windstoss löscht
den Zauber, das Entzücken
die Nacht verschlingt den Siegeskranz


anne marie

Hallo Anne Marie,

du hast sehr schöne und auch passende Worte und Bezeichnungen gewählt.

Das gefällt mir, man kann´s sich direkt vorstellen.

Beim Lesen sstört mich nur ein wenig die Formation,
ich meine in Gedichtgliederung mit unterschiedlich langen Zeilen.
sonst echt klasse.

LG zapa

danke Zapa, freut mich wenn es dir gefällt, und du hast sicher Recht mit der Gliederung.
Ich habe leider keine Ahnung vom Gedichteschreiben :-) Ich habe bloss das auf`s Papier gebracht, was ich damals, vor 20 Jahren erlebt habe und immer noch in meiner Erinnerung schwebt.
lieber Gruss
anne marie