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  • Amora II ist endlich raus!Datum23.05.1970 12:50
    Thema von Kerstin Surra im Forum Mitglieder: Eigene Buc...
    Liebe Leser und Noch-nicht-Leser,

    Amora, die verlorene Stadt hat es endlich aus der Feder der beiden Autorinnen Katharina Ende und Kerstin Surra in ein Buch geschafft.
    Unter der ISBN NR. 978-3-939475-31-6 ist es im Schweitzerhaus erschienen. Es kostet 13, 50.
    128 Seiten, Hardcover, mit Zeichnungen der beiden Autorinnen versehen. Coverbild Nelleke Schuurmann.
    Das Abenteuer geht weiter. Doch zunächst nicht so, wie geplant.
    Der Weg ins Feenreich ist versperrt und obwohl sie einen verzweifelten Hilferuf hört, kann sie nicht zu ihrer Freundind, der Fee Jasminia gelangen.

    Doch sie wäre nicht Susi, dieses dickköpfige Mädchen, wenn sie es nicht versuchen würde.
    Unerwartete Hilfe bekommt sie dabei von ihrer seltsamen Cousine Georgina und deren Bruder Georg. Zwei altkluge, nervtötende Kinder, die erst nach und nach Susis Zuneigung gewinnen.

    So lustig der Beginn des Buches ist, so spannend gestaltet sich das Ende.
    Was ist Jasminia zugestoßen, wer ist der dunkle Herrscher, der seinen Schatten über Mangragoria geworfen hat, und welches Geheimnis birgt die verlorene Stadt?

    Die Zeit scheint aus den Fugen zu geraten, Tore, die zu fernen Welten führen, verwirren die Sinne.
    Dies ist der mittlere Band der Triologie rund um Amora, das Land, in dem alles möglich scheint. Also lesen und gespannt auf den letzten Teil warten!
    Viel Spaß dabei
    wünscht Kerstin Surra


  • Disco in Cuszco, PrologDatum21.05.1970 09:43
    Thema von Kerstin Surra im Forum Mitglieder: Eure Philo...
    Liebe Leser,

    leider ist die Geschichte doch etwas zu lang geraten, ich hoffe, daß ihr mir das nachseht. Gibt es da Regeln?
    Wäre schön, wenn ihr sie trotzdem lest, denn die Geschichte ist fast ein bischen wahr. Das Ende könnte so sein, wir wissen, daß es passiert. die Helden gibt es wirklich und ich hoffe, daß es unserem kleinen Freund noch sehr gut ergangen ist. Er steht nur für das, was man mit Menschen macht, die anders leben und ihrer Angst davor.

    Disco in Cusco

    Von Kerstin Surra
    Oktober 2007

    Chavela senkte den Kopf und betrachtete ihre schweren Stiefel. Sie trugen sie über das alte Pflaster, als wären sie mit ihren Füßen verwachsen.
    Diese Schuhe und ihre Gedanken waren eins.
    Den weiten Weg, den Camino hatten sie gemeinsam überstanden.
    Die vielen Gras bewachsenen Stufen waren sie hinauf und hinunter getrabt. Gesprungen, geschleppt, gelaufen.
    Getragen hatten sie diese Stiefel. Sie und der Wunsch nach trockenen Kleidern, einer warmen Dusche. Vorwärts auch getrieben von der Suche nach dem Geheimnis, welches dieser Urwald verbarg. Es war die Enthüllung wer in diesen Stiefeln steckte. Chavela hatte es heraus gefunden. Es war nicht ganz das, was sie erwartet hatte. Sie war nicht der Mensch, der klaglos all diese Strapazen ertragen konnte. Aber sie war ein Kämpfer, der nicht aufgab. Also war es Zähigkeit, die sie auszeichnete. Das, und das Lächeln, dass sie nicht verloren hatte. Damit konnte sie leben.
    Sie lachte. Fühlte sie doch noch das weiche Gras unter ihren Füßen. Das unberührte Moos auf alten Ruinen unter ihren Fingern. Hier, inmitten des Trubels und des Lärms einer vergangenen Hauptstadt.
    Als sie den Blick von ihren Stiefeln löste, und auch den Blick von der Einsamkeit der Berge, da umflossen sie die blauen Uniformen der Schüler, die wie sie, die Hauptstraße hinauf und hinunter liefen, wie Wogen eines kichernden Meeres. Sie trugen Transparente und demonstrierten die Glorie der Regierung. Laut rezitierten sie irgendein Mantra und stupsten sich doch wie kleine Kinder, was dem ganzen den nötigen Ernst raubte. Ja, so fingen Revolutionen an.
    Doch nicht heute. Noch war das Land nicht erwacht. Doch es konnte nicht ewig schlafen.
    Es gab Menschen in dieser Stadt, die von der Veränderungen träumten und von einem besseren Leben für alle.

    Da rief sie eine Stimme aus ihren Betrachtungen. „Chavel, hier!“
    Ralph winkte und endlich fand sie den Rufer und seine Stimme zusammen. Vor der Kathedrale stand er inmitten ihrer Freunde und lachte über das ganze Gesicht.
    Sein Sonnenverbranntes, geerdetes, von dieser Reise veränderte Gesicht.
    Es war etwas in ihm zum Vorschein gekommen, von dem man nicht hatte ahnen können, dass es dort war, schon immer. Das Abenteuer hatte es hervor geholt.
    Sie konnte es bei allen sehen. Etwas Glänzendes war in den Augen, etwas Verschmitztes klebte in den Mundwinkeln. Ein Hauch von Sonne auf Nase, Stirn und Kinn. Verwegenheit, ganz Zweifellos. Chavela lachte wieder. So schmeckte das Glück.
    Ja, sie hatten alle noch den Camino in den Knochen, die Gedanken weilten in der Vergangenheit. Die Ruhe der alten Welt füllte sie und hielt den Lärm des Jetzt ein wenig von ihnen fern.
    Doch nicht den Durst.

    Nach all den Abenteuern hatten sie sich ein Bier verdient.
    Der einzige Pub der südlichen Hemisphäre, wie er prahlte, hing wie eine Königskrabbe an der Wand eines alten kolonialen Hauses. Ein Shamrock verhieß ihnen Glück. Doch erst mal hatten sie Pech. Der Besitzer kam aus Kanada und hatte kaum eine Ahnung von irischem Bier. Nein, in Wahrheit gab es keinen einzigen Tropfen Guiness oder Smithwick.
    Der dynamische, junge Mann verlor schnell an Spannkraft, als die Gäste einfach nicht gehen wollten. Er wurde immer schnell müde von zu viel Kundschaft. Diese Fünf immerhin.
    Auch das Geschwärme von Irland war ihm zu viel. Er hatte noch niemals einen Fuß auf irischen Boden gesetzt und hatte es auch nicht vor.

  • Disvo in cuszco, Teil 1Datum21.05.1970 09:43
    Thema von Kerstin Surra im Forum Mitglieder: Eure Philo...
    So schob er die Gesellschaft einfach weiter, in die Disco nebenan und schloß erschöpft hinter ihnen ab.
    Was machte es für einen Sinn, in Südamerika einen Pub zu eröffnen, wenn dann doch dauernd Gäste kamen?
    Die Freunde warfen sich amüsierte Blicke zu. Schauten an sich hinunter und wußten nicht recht, ob man sie in die Disco lassen würde.
    Noch steckten sie in ihren Trecking -klamotten. Schwarzen Tops oder ausgeleierten T-Shirts mit dem Logo „La Ocha de Coca no es Droga“, grünen Wanderhosen, die Stiefel. Doch als sie den Vorhang lüfteten, lachten sie noch mehr. Hier traf man sich auf engstem Raum und alle steckten hier in den selben Sachen. Schwarzen Tops oder T-Shirts mit dem Logo “La Ocha...“, genau, und grüne Trecking -hosen, schwere Stiefel.
    Trank Mochitos und Pisco Sour. Prahlte mit Abenteuern, die man niemals erlebt hatte, oder doch. Da waren die Ausländer, mit strahlenden Augen und dem Herzen voller romantischer Vorstellungen über das Land der Panflöten.
    Da waren die Mädchen, die erblondeten, aufreizenden, sich feil bietenden, mit leeren Augen und hoffenden Herzen, voller romantischer Vorstellungen von den Ländern des Reichtums.

    Sie tanzten wenig in dieser ersten Stunde. Alle bis auf Ignacio. Er genoß die Aufmerksamkeit der Tänzerinnen und winkte nur manchmal lachend seinen Freunden zu, die an der Bar gelandet waren und sich mit Pedrito angefreundet hatten.
    Ganz in schwarz, so sophisticatet, so niedlich, so schwul.
    Stolz zeigte er die Kette, die um seinen Hals baumelte. Den Anhänger, einen Eiffelturm.
    „Das ist ein Geschenk von meinem Freund.“
    Pedrito hatte viele Freunde und träumte doch von der großen Liebe. Oder jedenfalls von dem einen, der ihn mit nehmen würde, in ein Land, in dem es nicht verboten war, wie er zu sein. „Ich bin so eine kleine Nutte.“ Kokettierte er.
    „Aber so süß, dass es gar nicht schlimm ist.“ Flirtete Chavela mit ihm, nur so aus Spaß. Bald tanzten sie doch. So sinnlich, so schön. Der kleine Pedrito und die große Chavela.
    All die Tänze, die sie mit ihrem ungelenken Körper nicht wirklich ausdrücken konnte, die aber in ihr schlummerten und die sie fühlte, wie den Schmerz dieses ganzen Landes. Dieses Kontinentes.
    All die Dinge, die Pedrito niemals sagen konnte, die doch aber aus ihm heraus flossen in jedem Schritt, jeder Drehung, dem kleinsten Finger noch entflammten. All seine Ängste und die Demütigungen. Die Sehnsüchte und Wünsche. Die Wut, die Selbstzweifel. Die Augen der Eltern, die ihn nicht mehr kannten, die ihn nicht verstanden und doch sicher mißten. Die Schläge der „Gerechten“ in der Nacht, die Gewalt der Polizei, die sich nahm, was sie wollte und der Injustizia dienten, dieser Frau mit den blinden Augen.

    Die Nacht vermischte sich mit den Wanderungen im Nebel, dem süßen Duft des Pisco, den Rhythmen, dem Eiffelturm.
    Richard und Ralph diskutierten angeregt, ob sie für Ignacio eine der „Damen“ engagieren sollten und kamen zu dem Entschluß, dass es wohl nicht nötig wäre, da der Junge doch mit seinem Charme jedes Mädchenherz erobern könnte.
    Trotzdem kicherten sie wie kleine Schulbuben, als sich der so Verhökerte zu ihnen gesellte.
    Ich glaube, er war ein bißchen überrascht, dass die Mädchen klingende Hintergedanken gehabt haben sollten.
    Bald schunkelten die drei Arm in Arm an der Theke herum und beschworen die Ewigkeit von Freundschaft. Da konnten Barbara und Chavela nur zustimmen. Sie umarmten sich alle und dachten an die hinter ihnen liegenden Tage. Sie wußten, dass dies ein kostbarer Moment war, den man nicht so schnell vergißt. Pedrito mitten unter ihnen. Manchmal kam die Freundschaft wie ein Wunder über Nacht.

    Die Müdigkeit übermannte sie, der Alkohol mischte die Musik und die Gefühle. Das Lachen klang nur noch von fern. „Schatz, wir gehen nach Hause.“ Barbara nahm Chavela sanft in den Arm. „Es ist Zeit.“
    Pedrito drückte sie alle ganz fest. Dieser Junge fand schnell Freunde und verlor sie beinah jeden Abend. Denn sie zogen alle weiter. Keiner war geblieben.
    Chavela war ganz sentimental geworden. Nur ungern nahm sie Abschied. Morgen war auch noch eine Nacht.
    Keine Zeit mehr, um einen Freier zu finden. Er hatte diese Nacht Chavela und ihren Freunden geschenkt.

    „Ich wünsche Dir Glück, Pedrito, kleiner Pedrito.“ Du bist wie ein winziger Stern in der großen Düsternis der Nacht, der doch nur glänzen will, nur leuchten. Die Wärme der anderen Sterne spüren will. Doch sie sind so fern, so groß, so kalt. Du hast mein Herz berührt, ich denke an dich. Ich habe nichts, was ich dir schenken kann, außer der Freundschaft einer Nacht.
  • Thema von Kerstin Surra im Forum Mitglieder: Eure Philo...
    Die Luft der von Sternen übersäten Nacht machte sie alle glücklich und waren sie jetzt schon losgelöst, so wurde es endlich unwirklich. Die alten Inkakönige schwirrten um sie herum und beschworen die Sonnensteine. Cortez ritt auf seinem Pferd an ihnen vorbei und rasselte mit dem Säbel.
    Leise singend fanden sie ihr Hotel und fielen endlich in die alten, ausgeleierten, und doch unendlich weichen Betten.
    Ihre Träume waren weiß wie Schnee. Rot wie Blut und schwarz wie Ebenholz.

    Sie erwachten bei süßen Medialunas, Cocatee und leichtem Kopfschmerz. Ein letzter Tag in Cuszco. Ein letzter Tag unter diesem blauen Himmel. Der Morgen war strahlend. Ein christlicher Tag.

    Weiß flatterten kleine Mädchen in langen Kleidern zu ihrer ersten heiligen Kommunion. Sie schwirrten an den Freunden vorbei und zwitscherten wie kleine Vögel. Die schwarzen Haare schimmerten unter Blütenkränzen aus Papier.
    Angetrieben von den Müttern, die steilen Straßen hinauf und hinunter gescheucht, von den Frauen in ihren bunten Lagen und Lagen von Röcken, noch bunteren Tüchern und gut behütet, wie es Brauch ist.
    Blüten über Blüten flogen von ihren braunen, abgearbeiteten Händen auf die Töchter und Söhne in kleinen Anzügen. Schwebten im Wind, der von den Bergen her wehte. Legten sich auf die Straße, die Kinder, die Alten. Wie pflaumige Federn, wie Schnee. Kein Lächeln auf den Gesichtern, aber doch so etwas wie ein Strahlen. Versteinerte Gesichter glänzten in der kalten Luft.

    Chavela glaubte, auf Wolken zu laufen. Die Zeit war entrückt, langsamer, blieb stehen.
    Dann wandte sie den Kopf und schaute zufällig in eine kleine, enge Seitenstraße, eine Gasse nur, mehr nicht und wußte doch, dass es kein Zufall sein konnte. Dass es eine kleine, verloschene Stimme gewesen war, die ihren Namen geflüstert hatte.
    Sie trat aus der Zeit heraus und in die Gasse hinein. Die plaudernden Freunde bemerkten ihre Abwesenheit erst, als sie schon ganz in ihr verschwunden war. Sie schauten zurück, folgten ihr, wurzelten in ihrem Rücken wie versteinerte Bäume, die das Verdorren des Landes nicht mehr länger ertragen konnten.
    Die schweren Stiefel steckten tief in weißen Blüten. Mehr Blüten, als in den anderen Straßen, mehr Blüten, als der Wind tragen konnte, mehr Blüten, als vom Haupte der Kathedrale hinab wehten.
    Mehr Federn, mehr Schnee. Weiß lagen die Blüten auf einer schwarzen Brust. Rot waren sie dort, wo gestern noch das vom Tanzen warme Herz geschlagen hatte. Weiß lagen sie auf gebrochenen Beinen, zerschundenen Armen, einem vergangenen Gesicht. Wer nur, konnte so etwas tun? Etwas so Zartes, Schönes auslöschen, zerbrechen.
    Ein kleiner Eiffelturm lag in kalten Fingern. „Ihr seid meine Freunde, oder? Dann nehmt Euch meiner an.“

    Von den schneebedeckten Bergen zog ein eisiger Wind hinab. Aus den Urwäldern unter ihnen, der süße Duft des Vergessens. Camino, endloser Weg durch die Traurigkeit.
    Camino, grüner Teppich auf alten Stufen, gebettet in einen regenfeuchten, nebelverhangenen Urwald.
    Tage der Gegenwart entrückt, gestohlene Stunden in der Vergangenheit.

    Chavela schaute auf ihre Stiefel. Jetzt war sie wie alle hier. Sie hatte kein Lächeln mehr.
  • Amora, Feenland in GefahrDatum21.05.1970 08:02
    Thema von Kerstin Surra im Forum Mitglieder: Eigene Buc...
    Der erste gemeinsame Roman von Katharina Ende und Kerstin Surra

    Es ist Mitternacht und noch ahnt Susie nicht, welches Abenteuer auf sie wartet, als es plötzlich an ihr Fenster klopft.
    Eine Fee besucht das Mädchen und bittet sie um ihre Hilfe. Amora, das Feenland ist in Gefahr.
    Doch warum gerade Susi? Sie ist doch wirklich nichts besonderes, denkt sie. Oder doch?
    Welches Geheimnis umgibt das alte Haus ihrer Großmutter? Im ersten überschwang stimmt Susi zu. Doch bald steckt sie bis zu ihren Hauspantoffeln in den gefährlichsten Abenteuern. Denn die Welt der Feen ist nicht mehr, was sie einmal war.

    Laßt Euch einstricken und an der Hand führen, wenn Susi diese bezaubernde und abgründige Welt betritt, um sie auf den Kopf zu stellen.

    Das Buch wird von Zeichnungen geziert, liebevoll erstellt von den Autorinnen.

    Erschienen im Schweitzerhaus Verlag
    ISBN Nr. 978-3-939475-30-9,
    Hardcover mit Fadenheftung

    12,50 Euro
  • Frierende TageDatum21.05.1970 08:02
    Thema von Kerstin Surra im Forum Mitglieder: Eure Philo...
    Frierende Tage


    Manchmal fireren die Tage,
    halten inne, still und stumm,
    erstarren vor Schreck über das Leben.

    Manchmal drehen sich die Träume um,
    schauen Dich an, still und stumm,
    erstaunt, daß Du der Träumer bist.

    Manchmal erkennst Du Dich nicht,
    siehst Dich selber fremd und fern,
    ahnst nur, wer Du wirklich bist.
    Schaust Dich an, still und stumm,
    fragend, wer Du sein könntest.

    Kerstin Surra
    aus Bibliothek deutschsprachiger Gedichte VII
    Realis-Verlags GmbH
  • Auf den Stufen des MondesDatum20.05.1970 16:32
    Thema von Kerstin Surra im Forum Mitglieder: Eigene Buc...

    Märchenroman „Auf den Stufen des Mondes“ veröffentlicht 2001
    Schweitzerhaus Verlag ISBN 978-3-939475-24-8
    285 Seiten, Zeichnungen von Kerstin Surra
    Preis 12,80 Euro

    „Auf den Stufen des Mondes“ ist der erste Teil einer Sage über eine große Wanderung. Eine Geschichte über Geschichten und die Menschen, die sie erzählen.
    Worte malen Bilder einer fremden, geheimnisvollen Welt, in der das Unmögliche noch möglich ist. Sprudelnd fließt die Geschichte, bevor sie perlt und überschäumt. Eine Geschichte zum Lachen und eine Geschichte zum weinen. Sie wickelt einen in einen Umhang. Außen Sterne, sonst tief schwarz.
    Alles fängt ganz harmlos an. Doch was in einem Butterblumenfeld beginnt, entwickelt sich schnell zu einem Abenteuer mit ungewissem Ausgang.
    Eigentlich ist Ole ein ganz normaler Junge, ein bisschen einsam vielleicht, ein wenig traurig bestimmt und von dem Wunsch beseelt ein Drachentöter zu werden.
    Doch bevor es zu der denkwürdigen Begegnung mit einem Drachen kommt, trifft Ole auf Gaukel, einen bunt gekleideten Gaukler, der ein großes Geheimnis verbirgt. Eine ungewöhnliche Freundschaft beginnt.
    Ole, der eine Münze unter seiner Zunge trägt und noch nicht ahnt, welche Gabe sie birgt, ist zunächst nicht sehr entzückt, als Viola, die Sternensucherin zu ihnen stößt.
    Sie betreten die Straße der Abenteuer.
    Eine Düsternis aus Oles Vergangenheit folgt ihnen. Wird diese Dunkelheit den Bund der Freunde zerbrechen? Wird die Welt ins Chaos stürzen, wie es vorher gesagt wurde?
    Welche Geheimnisse verbergen die Freunde voreinander? Die Sterne alleine kennen die Antworten. Doch werden sie es uns verraten? Der Mond selber hält den Schlüssel in seinen einsamen Händen.
    Noch ist er nicht bereit, die Tür zu öffnen. Die Tür, die zu den Sternen führt.
    Denn wer die Stufen des Mondes betreten will, muß viele Prüfungen bestehen.
    Doch zuerst wollen wir ein wenig feiern. Denn trübsinnig kommt man nicht ans Ziel.
    Tja, und wer wissen will, wie es weiter geht, der kann es nachlesen, bei "Auf den Stufen des Mondes."

    Auszug:

    ...
    Gerade wollte Panik in ihm aufwallen, als ihm einfiel, daß dies ein richtiges Abenteuer werden könnte. Und auf ein Abenteuer hatte er doch gewartet. So lief er ein wenig umher. Doch weil er so klein war und die Anderen so groß, sah er gar nichts. Und das war nicht gerade aufregend.
    Eben hatte er genug von dieser Art Abenteuer, da fühlte er sich von hinten gepackt und aus dem Getümmel gezogen. Eine Hand führte ihn in eine ruhigere Ecke, abseits der Buden, wo der Lärm verstummte. Er drehte sich um und blickte in das Gesicht einer jungen Frau, die keck auf den Stufen ihres Wohnwagens saß. Verschmitzt, beinah spöttisch lächelte sie den erstaunten Jungen an. Es war ein entwaffnendes Lächeln. So eine schöne Frau hatte er noch nie gesehen. Keine war schöner, eh, außer seiner Mutter natürlich.
    Natürlich!
    Aber diese Schönheit war anders. Er war zu klein, um zu erfassen, was es war, doch er spürte einen winzigen Stich in der Herzgegend, wenn er sie anblickte.
    Ihr bunter Rock fiel ihr lässig um die nackten Beine. Landschaften, Berge, Seen, Meere und Steppen schmückten ihn, und weckten die Sehnsucht in dem Kind, all dies mit eigenen Augen zu sehen. Ihr rotbraunes Haar fiel in dichten Flechten um ihre Schultern, wie Gräser, kräftig und stark. Es war ihm, als sähe er die gelben Augen der Tigerkatze, die durch das hohe Gras schwamm, wie ein Fisch in einem goldenen Meer.

    Die Frau streckte ihre Hand aus. Zögernd trat er näher. Sie blickte ihm lange in die Augen, und plötzlich schmeckte der Junge das salzige Meerwasser, das sich in den ihren spiegelte. Er schien einzutauchen, in die Wellen und kam empor zum Licht. Sein Herz füllte sich mit Sonne. Und dann sprach sie und es war wie das Rauschen des Windes in den Blättern alter Bäume.

    "Mein Junge, willst du die Welt sehen? Die Wolken küssen, mit den Winden tanzen und mit Stürmen streiten? Du bist sonnen-ge-küßt und mondbeschienen, drum habe keine Angst vor dem Abenteuer."
    Sie sprach von den Wegen und Straßen, die Welten kreuzten, von den Gräsern an windigen Klippen, den Düften des Frühlings und dem Gesang der Wale. Er sah das Meer und die Wüsten. Steppen und Ebenen erstreckten sich vor seinen Augen in unermeßliche Weiten.

    "Du wirst ein Band knüpfen, fest und unzerreißbar, zwischen denen die gehen, und jenen, die kommen." Ihre Stimme murmelt durch ihn hindurch, wie ein kleiner Bach, während er sie längst nicht mehr hört, sondern an diesen fernen Orten weilte. So füllte sie seine Seele mit Sehnsucht. ...

    ...Dann drehte er sich zu der aufgeregten Stimme um.
    "Ich habe dich überall gesucht. Wo hast du dich nur rumgetrie-ben?" Die Frau schüttelte ihn und schimpfte den ganzen Heim-weg über mit ihm, doch das störte den Jungen nicht, denn seine Ohren waren erfüllt von dem Schreien wilder Möwen.
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